Pop-Up-Pool in Wien
Swimming-Pool statt Autoverkehr
Der Sommer ist heiß in der österreichischen Hauptstadt, Baden in der Donau und den öffentlichen Schwimmbädern ist daher eine Lieblingsbeschäftigung der Wiener im August. In diesem Jahr gibt es noch eine ganz besondere Badestelle in der Stadt: einen Pop-Up-Pool auf der Hauptverkehrsader Wiener Gürtel.
Pop-Up-Pool auf der Straßenkreuzung

Mitten auf einer der meist befahrenen Straßen Wiens gibt es jetzt ein Schwimmbecken. „Gürtelfrische West“ heißt das Pop-Up-Projekt, das aus einem Pool samt Kiosk, Bühne und Liegewiese besteht. Der Pop-Up-Pool ist für die Besucher kostenlos und bietet Entspannung unter Palmen mitten in der City. Dazu gibt es ein Tanz- und Bewegungsprogramm, Workshops zum Thema Stadt, Lesungen und Konzerte auf der Open Air Bühne sowie einen Fahrrad-Check.
Pilotprojekt Straßensperre
Sieben Fahrspuren wurden für die Gürtelfrische West gesperrt, was im Vorfeld für Diskussionsstoff sorgte: Kritiker befürchteten, dass der Verkehr auf der Hauptverbindungsstraße angesichts der Sperrung des Gürtels zusammenbrechen könnte. Was bislang aber noch nicht geschehen ist. „Das ist keine Aktion gegen Autofahrer, sondern eine Aktion für Menschen“, betonte Gerhard Zatlokal (SPÖ), Mitinitiator des Pop-Up-Projektes. Der Pop-Up-Pool ist ein einzigartiges Konzept, das es in Wien so noch nicht gegeben hat. Erstmals werden die verkehrs- und raumplanerischen Auswirkungen einer Straßensperre getestet. „Vielleicht ergeben sich daraus ja weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen“, erklärte Mitinitiatorin Birgit Hebein von den Grünen.
Teuer, aber verdammt gut
Der Pop-Up-Pool ist drei Meter breit und elf Meter lang. Bis Ende August hat das Schwimmbecken täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Ein Bademeister wacht über die Sicherheit der Badegäste, die aufgrund von Corona maximal zu sechst ins Becken dürfen. Eigens aufgestellte Palmen sorgen für Schatten in der Augusthitze, am Kiosk neben dem Pool werden kühle Drinks serviert. Im kommenden Jahr soll das Projekt wiederholt werden, wenn es den Initiatoren gelingt, noch einmal 150.000 Euro aufzubringen.