Für die Musik und gegen Rechts

Kraftklub-Sänger Felix Kummer feiert Solo-Platte mit Pop-up-Store

Felix Kummer, Sänger der chemnitzer Band Kraftklub, hat Anfang Oktober seinen ersten Pop-up-Store in der sächsischen Stadt eröffnet. Drei Tage lang konnten Fans dort das neue Solo-Album von Kummer erwerben. Der Sänger selbst war auch vor Ort. Ein großer Erfolg für den Kraftklub-Sänger, aber auch für Chemnitz. Eine Erfolgsgeschichte.

Menschenschlangen vor chemntizer Pop-up-Store

Quelle: instagram.com/kummer_official/

„Ich will nicht nach Berlin“ sang Kraftklub-Frontmann Felix Kummer 2012 mit seiner Band. Muss er auch gar nicht. Chemnitz ist auch schön. Dort ist die Heimat des 30-Jährigen. Dort sind die Fans, die Wurzeln der Musikkariere und – zumindest für kurze Zeit – auch der eigene Pop-up-Store.

Anfang Oktober: Eine hunderte Meter lange Menschenschlange verharrt vor einem alten leerstehenden Gebäude – und das teilweise über Nacht. Früher wurde dieses Bild von Teenies gezeichnet, die dem Nervenzusammenbruch nahe auf ihre Idole wie One Direction oder Justin Bieber warteten. Dieses Mal sind die Wartenden keine Teenies mehr. Und bei dem „Objekt der Begierde“ handelt es sich auch nicht um einen Weltstar, sondern um einen deutschen Musiker zum Anfassen.

Der Traum vom eigenen Plattenladen

Quelle: instagram.com/kummer_official/

Felix Kummer feierte viele Jahre lang große Erfolge mit seiner Indie-Rap-Band Kraftklub. Nun ist er Solo unterwegs und hat dafür kurzerhand einen Pop-up-Store eröffnet, um seine neue Platte zu promoten und unter die Fans zu bringen.

Drei Tage lang wurde das Album „KIOX“ im gleichnamigen Store an der Karl-Liebknecht-Straße verkauft. Die Innenausstattung des seit der Wende leerstehende Geschäfts war so bodenständig und authentisch wie der Sänger selbst: grauer Sichtbeton, einfache Holzregale, Plastikkisten, Pappkartons, blaue Luftballons. Mehr Schi Schi brauchte es nicht. Stolz betonte Kummer, dass er für den Pop-up-Store alles selbst gemacht habe. „Ich persönlich hatte schon immer den Traum von einem eigenen Plattenladen. Ein Laden hier in Chemnitz“, sagte Kummer.

Rappende Kritik an der (nach rechts rückenden) Gesellschaft

Quelle: instagram.com/kummer_official/

Das Album „KIOX“ ist ein Rap-Album. Und doch – oder gerade deswegen – rechnet es mit der deutschen Rapperszene ab. Dabei kommen viele Songs unerwartet sanft und weich, fast schon nachdenklich daher – gewürzt mit einer Prise Ironie. Aber auch wummernde Bässe dürfen auf dem Album nicht fehlen.

In dem Song „Wie viel ist dein Outfit wert“ kritisiert Kummer die soziale Ungerechtigkeit. „Solidarität hat Grenzen, du würdest armen Menschen ja zur Seite steh'n, wenn sie es schaffen würden einfach bisschen geiler auszuseh'n (...) Falscher Rucksack, falsche Jeans, alle seh'n den Unterschied Hundert Euro liegen zwischen angeseh'n und unbeliebt“, heißt es dort.

Gleichzeitig ist das Album ein Appell gegen rechte Gewalt. Vor allem Chemnitz machte in den vergangenen Jahren immer wieder Negativschlagzeilen mit Hetzjagden und Versammlungen Rechtsextremer.

Chemnitz´ liebenswerte Seite

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Weniger ernst und nachdenklich geht es hingegen bei der Eröffnung des Pop-up-Stores zu. Mit einem „Hereinspaziert“ begrüßt Kummer an jenem Freitag seine Fans. Er schüttelt Hände, macht Selfies und unterschreibt auf CDs, Schalplatten und sogar Sneaker.

Highlight des Eröffnungs-Spektakels ist ein Spontan-Konzert auf dem Dach des Gebäudes. Gegen 20 Uhr performt Kummer von Licht und Nebel umgeben einige seiner neuen Songs. Am Sonntagabend wurde schließlich die letzte von 1.000 Platten verkauft. Geschafft. Der Pop-up-Store war leer. „Jetzt ist der Laden Geschichte. Es war wunderschön. Es war unfassbar“, resümiert Kummer.

Ein großer Erfolg also für den Sänger – aber auch für Chemnitz. Ein Wochenende lang war die Stadt voller Musikfans, die Chemnitz von einer ganz anderen, offeneren Seite kennengelernt haben. „Chemnitz ist echt schön, eigentlich hörte man bisher eher negative Schlagzeilen, aber was ich so gesehen habe, ist es hier sehr lebenswert“, sagte Julian (26) aus Hildesheim. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

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