Neue Ära für Vermietungen im Einzelhandel
Mehr Flexibilität, mehr Freiflächen, mehr Hygiene
Die Coronakrise hat den stationären Einzelhandel hart getroffen. Jetzt sind flexible, innovative Konzepte gefragt wie Pop-Up-Shops, kombinierte Indoor/Outdoor-Flächen und kontaktlose Technologien.
Langzeitmieten müssen flexibler werden

Covid-19 hat die Welt verändert, darin besteht keine Frage. Das betrifft auch Mieter und Vermieter im Einzelhandel, die sich auf die neue Situation einstellen müssen. Insbesondere das Konzept von Langzeitmieten müsse auf den Prüfstein, betont Jariya Thumtrongkitkul, Chefberaterin bei der internationalen Immobilienagentur CBRE: „Beide Seiten werden nun realistischere Mieten und flexible Leasingbedingungen in Betracht ziehen, je nach Einzelhandelsgeschäft und Größe. Partnerschaftsmieten und prozentuale Umsatzbeteiligung sind bevorzugte Optionen dieser Zusammenarbeit anstelle von Festmieten“, so die Immobilienexpertin. Insbesondere kürzere Mietverträge und geringere Kautionsbeträge sind sinnvoll, damit Einzelhändler ihre Fixkosten besser bewältigen können.
Kunden wissen Freiräume und Hygienemaßnahmen zu schätzen
Durch die Corona-Pandemie wird Social Distancing zur neuen Normalität, auf die der Einzelhandel reagieren sollte. So müssen Geschäfte und Shopping Malls den Kunden mehr Möglichkeiten im Innen- und Außenbereich bieten, um frische Luft zu schnappen. Sinnvoll sind auch temporäre Räume für Pop-up-Shops sowie zusätzliche Erholungsbereiche wie Grünflächen oder Sitzgelegenheiten im Freien, beispielsweise auf einer Dachterrasse. Diese neuen Strukturen könnten das Vertrauen der Kunden in die Sicherheit stärken und positive und einzigartige Einkaufserlebnisse in den Einkaufszentren schaffen, glaubt Thumtrongkitkul: „Hygiene und Sauberkeit werden ein neues Design-Prinzip des Einzelhandels sein. Dazu gehört auch die Einführung von kontaktlosen Technologien wie automatische Toiletten, Eingangstürsensoren und automatisiertes Parken“.